Mittwoch, 16. August 2017

Das muss jetzt mal raus !

Moin Moin meine Lieben,

das hier wird jetzt kein Beitrag über einen schönen Ausflug, ein tolles Produkt, es wird auch nichts sarkastisch-lustiges. Ich muss jetzt einfach mal meine Verärgerung und meinen Unmut ungeblümt und ehrlich rauslassen. Dann fang ich mal an! Bitte lest ihn komplett zu Ende.

Ich bin bekannte Epileptikerin seit meiner Jugend. Ich hatte von 14-16 Jahre mehrere Anfälle und wurde medikamentös eingestellt. Danach verflog das Ganze wieder. Ich bin des Öfteren mal umgekippt und habe Kreislaufprobleme. Aber damit kann und muss ich leben. Nützt ja nichts.

Sonntag:
Sonntag Nacht bekam ich Zuhause einen Anfall und wurde bewusstlos. Mein Freund rief den Krankenwagen, und 10 Minuten später kamen die Sanitäter auch (Natürlich weiß ich davon nichts, das erzählte mir mein Freund)! Die Sanitäter haben zuerst keinen Puls gespürt, dann später doch wieder und nahmen mich mit. Zwischenzeitlich bekam ich einen weiteren Anfall.

In der Aufnahmestation bekamen mich die Ärzte nur wach, als sie bei mir einen Schmerzreflex auslösten. Dafür drückten sie bei mir das Brustbein ein. Irgendwie mussten sie mich ja wachbekommen. Sie fragten mich wie ich heiße, wo ich wohne, ob das bekannt sei etc. Danach krampfte ich 2 weitere Male. Und ohne mein Gewicht oder meine Größe zu kennen verabreichten sie mir Tavor. Und auch nicht grade wenig. 4 mg! Selbst der Assistensarzt der mich betreute fand das zuviel. Ich lag bis Montag späten Abend im Tavor-Delirium. Also über 30 Stunden.

Weiter am Sonntag: Ich wachte dann auf der Stroke Unit bei uns im Krankenhaus auf und war natürlich erstmal erschrocken und verwirrt, weil ich mich nicht so schnell daran erinnern konnte was passiert war. Keine Ärztin und kein Pfleger informierte mich irgendwie. Am Vormittag besuchte mich mein Freund und meine Mama. Gegen Nachmittag (glaube ich) kam ich dann auf die Neurologische Station. Abends gab es noch furchtbares Abendbrot und dann war "Schlafenszeit"! Am A*sch! Meine Zimmergenossin schnarchte so laut das ich ganz vielleicht nur 1 Stunde Schlaf hatte. Naja, was soll man machen.

Montag: 
Am Montagmorgen kam der junge Assistensarzt in mein Zimmer. Mit seinem schicken Klemmbrett unterm Arm begrüßte er mich. Er fragte mich wie es mir geht. Dann kam der Hammer! "Weswegen sind sie eigentlich eingeliefert worden?" ..... Bei mir tat sich ein riesiges Fragezeichen im Gesicht auf! "Ist das sein Ernst?",  fragte ich mich. Ich sagte ihm "Das müssen sie doch wissen. Was steht denn auf ihrem Klemmbrett? Spielen sie da nur TicTacToe drauf? Ich hatte epileptische Anfälle! Sie sind doch der Arzt. Haben sie denn keine Doku?" ... Vielleicht war ich auch zu schnippisch! Oder er wollte meine Orientierung testen. Keine Ahnung. Er sagte dann, dass bei mir einige Tests gemacht werden müssen und die MAL SCHAUEN was man machen kann! Auf jeden Fall ein EEG. Und morgens und abends muss ich Kebbra (ein Antiepileptikum) nehmen. Nur leider bekam ich die Tabletten immer erst Mittags! Das nenne ich Service. Naja ... man muss ja auch ans Wiederholungsgeschäft denken.

Am späten Nachmittag kam der junge Arzt wieder und sagte mir, das man bei mir ein Schlafentzugs-EEG machen möchte. Ich fasste mir wieder an den Kopf. Ich sagte ihm "Hätten Sie das nicht ein wenig früher sagen können, dann hätte ich vorgeschlafen!" Mein Freund war nämlich schon seit Mittag mit unserer Maus bei mir, und auch mein bester Freund kam mich besuchen damit ich nicht alleine bin. Ausserdem hatte ich in der Nacht auch recht wenig geschlafen wegen meiner reizenden Mit-Leidensgenossin. Nunja ... "Auch da kann man nichts machen", sagte ich mir, "Die wollen mir ja auch nur helfen!", sagte ich mir.

Nacht von Montag auf Dienstag: 

Ich schaute mir die ganze Nacht Filme an, hörte Musik und lief durchs Krankenhaus. Um halb sieben rief ich die Schwester und sagte ihr, dass ich nicht mehr könne. Ich war schon seit 16-17 Stunden wach. Sie sagte ich müsse durchhalten, um halb acht werde ich abgeholt zum EEG. Sonst wäre das alles für die Katz. "Da muss ich durch, die wollen mir nur helfen!", hielt ich mir wieder vor.
Um 8:15 Uhr kam dann auch endlich jemand. Eine "kleine" Verspätung ist ja immer schick, heißt es im Volksmund. Ich zum EEG. Die Pflegerin unhöflich wie Sau. Schnallte mir die Kappe so fest um die Birne das es weh tat. Das sagte ich ihr auch. Und dann auch noch diese Elektroden oder was das waren dazwischen. Ich bekam heftigste Kopfschmerzen. Interessierte sie nicht. Dann wurde ich mit Blitzlicht beschossen, was bei einer Epileptikerin ja auch Sinn macht ! Ich pennte zwischenzeitlich immer weg, da konnte man mir nicht böse sein. Aber die Schwester brüllte mir nur ins Ohr "Frau D. Sie müssen wach bleiben!!!!!" .. "Naja, okay. Die wollen ja nur herausfinden was bei mir los ist", sagte ich mir wieder und wieder.

Danach wurde ich aufs Zimmer geschoben und war froh endlich schlafen zu können. DENKSTE!!!!
Ich glaube 30 Minuten später kam die Schwester wieder rein und brüllte mich wach "SIE MÜSSEN ZUM MRT!" ... Ich war so wütend und müde das ich sie einfach nur anmeckerte. Sie sagte "Ich bring sie hin!" ... Im  Endeffekt brachte sie mich nur zu ihrem Tresen, drückte mir meine Mappe in die Hand und ich sollte alleine gehen. Naja ich bin ja groß. das schaffe ich. Ich runter zum MRT! 4 Leute vor mir. Ich klopfte an der Tür, meldete mich an und fragte wie lange das dauern würde. "Ne Stunde müssen sie bestimmt warten!" .. Ich sagte darauf "Dann kann ich doch noch nach oben und schlafen und sie rufen einfach oben an wenn ich dranne bin, dann komme ich!" - "Ne ne .. sie warten mal hier!" ... Ich pennte auf dem Stuhl ein. Kann mir wohl keiner böse sein.

Ich wurde dann nach etwas über einer Stunde wach gemacht und durfte mich dann in den Warteraum vom MRT setzen, wo es wieder so lange dauerte das ich eingepennt bin. Reins ins MRT! Die geräuschunterdrückenden Kopfhörer, die ihre besten Jahre schon hinter sich hatten, waren so nutzlos wie die Pfleger auf meiner Station. Haben nichts getaugt. "Das dauert nur 20 Minuten!" ....

45 Minuten später war ich dann draußen. Von dem Kontrastmittel war mir so schwindelig das ich fast wieder umgekippt wäre. Das habe ich auch gesagt! Die Krankenschwester schaute mich an und sagte dann nur "Das werden sie ja wohl alleine nach oben schaffen!", drückte mir meine Mappe in die Hand und schloss die Tür hinter mir! Patientenbetreuung wird bei denen eben ganz groß geschrieben.

Auf meinem Zimmer angekommen wollte ich nurnoch schlafen. Gegen Mittag bekam ich dann auch endlich wieder meine Tabletten, die ich morgens schon hätte nehmen sollen. Auch der junge Arzt kam wieder und berichtete über meine Ergebnisse.

Es stellte sich raus das ich TATSÄCHLICH EPILEPSIE HABE! Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Das war komplett neu für mich. "Das muss ich jetzt erstmal verarbeiten!" sagte ich ihm im sarkastischen Ton, denn das ich das habe weiß ich seit über 10 Jahren.

Um 16 Uhr sollte ich entlassen werden. Um 17 Uhr war der Arztbrief immer noch nicht geschrieben. Ich wurde echt sauer und sagte der Pflegerin das ich endlich nach Hause zu meinem Baby will und nicht mehr in diesem B*schissenen Krankenhaus sein will. Mir war das nur noch egal.

Und jetzt ein Wort an die lieben Pfleger:

Ich weiß ihr habt einen anstrengenden und knochenharten Job. Ich weiß das es nicht immer leicht ist, ich war selber in der Pflege. Ich weiß auch das man nicht immer gut drauf sein kann, und lächeln kann! Ich weiß das ihr unterbezahlt seid und euer Job mit wenig Respekt anerkannt wird. Aber bitte lasst es nicht an uns Patienten aus!! Ihr habt es euch ausgesucht diesen Job zu machen! Ihr habt es so entschieden. Es ist nicht immer Friede-Freude-Eierkuchen. Aber die Patienten brauchen euch. Sie klammern sich an euch. Und wenn ich sehe wie ihr manche behandelt, wie ihr mit ihnen umgeht (natürlich gilt das nicht für alle), dann bin ich sprachlos und werde sauer. Ich habe es jetzt 3 Tage miterlebt, ich habe keine Infos über mich selber und meine Gesundheit bekommen, ich war von absolut inkompetenten und desinteressierten Pflegerin umgeben, die sich nen Sch*iß um das Wohlergehen der Patienten gekümmert haben. Und ich hoffe das ich jetzt weitestgehend gesund bleibe und das nicht mehr erleben muss. Bitte nehmt euch das zu Herzen und denkt darüber nach. Euer Job ist so wichtig und verdient viel mehr Respekt. Genau wie Patienten.

Meine Lieben Leser! Ich bitte euch mir ein Kommentar zu hinterlassen und mir eure Meinung darüber zu äußern. Auch an die Pfleger: Bitte bezieht Stellung dazu. Mir ist es wichtig.

Habt's fein und bleibt gesund! Eure Rosi 🌷



2 Kommentare:

  1. Oh je, da hast du aber ein paar aufregende Tage hinter dir. Es macht mich traurig, dass die Behandlung in der Klinik so schlecht war und ich hoffe, dass es anderen Patienten besser ergehen wird. Alles Liebe dir und gute Besserung.

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    1. Hallo Liebes :) Also zuerst mal: Lieben Dank für deinen Kommentar. Das macht mich unheimlich stolz :D So eine Kleinigkeit kann einen sehr glücklich machen :D

      Ich weiß man muss Krankenhäuser immer von zwei Seiten sehen, aus Sicht der Pfleger und Patienten. Die Pfleger haben natürlich auch viel zu tun und viele Patienten. Aber wir als Patienten bedürfen ja ihrer Hilfe. Ich habe selbst im Krankenhaus gearbeitet und weiß das es drunter und drüber gehen kann. Dennoch soll man Leute immer so behandel wie man selber behandelt werden möchte. Nunja ... Ich wünsche dir einen wundervollen Sonntag :)

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